Bei der Freiwilligen Feuerwehr Sand übte die für Gefahrengut zuständige ABC-Abteilung (Atomare, biologische und chemische Gefahren) den Ernstfall. Angenommen wurde ein Unfall eines mit Stückgut beladenen Transportfahrzeuges. Dabei wurden auch Behälter so stark beschädigt, das Gefahrstoffe ausliefen und eine erhebliche Bedrohung der Gesundheit und Umwelt darstellte. Zudem konnte sich die verletzte Fahrerin nicht selbst aus dem Gefahrenbereich retten.
Mehr als 14 Einsatzkräfte rückten mit ihren Fahrzeugen an. Das Löschfahrzeug LF 16/12 als Grundfahrzeug bei Bränden und technischen Hilfeleistungen. Das ABC-Erkundungsfahrzeug mit hochspezialisierten Messgeräten für Gefahrengut. Sowie der Gerätewagen Öl mit umfangreicher Ausrüstung um zusätzlich zum Löschfahrzeug Gefahrengut aufzunehmen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Als das erste Fahrzeug an der Einsatzstelle eintraf, war die Lage im ersten Augenblick nur schwierig zu überblicken. Durch die Kennzeichnung des Fahrzeugs war jedoch schnell klar, das man es hier auch mit gefährlichen Stoffen zu tun hat. Die Fahrerin des Transporters saß zudem inmitten einer Rauchwolke in ihrem Führerhaus und war nicht mehr in der Lage sich selbst in Sicherheit zu bringen. Die ersten Einsatzmaßnahmen wurden nach der GAMS-Regel abgewickelt. Eine Standardvorgehensweise bei Einsätzen, bei denen möglicherweise Gefahrstoffe im Spiel sind. Nachdem die Gefahr erkannt war, wurde die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Erste Einsatzkräfte kümmert sich sogleich mit entsprechender Schutzausrüstung um die Rettung der Verletzen, wobei noch unklar war, ob weitere Personen betroffen und so auch die weitere Umgebung abzusuchen war.
Nachdem diese ersten Einsatzmaßnahmen umgesetzt waren, konnte die zweite Phase der Einsatzübung in Angriff genommen werden. Die beschädigte Ladung wurden analysiert und die Gefahrstoffe ermittelt. Hierbei kam dem Erkundungsfahrzeug eine besondere Bedeutung zu, da hier ein Zugriff auf Gefahrenstoffdatenbanken und auch ein hochmodernes computergestütztes Messen von Gefahrstoffen möglich ist.
Um die weitere Ausbreitung zu Verhindern, wurden parallel dazu Kanalabläufe verschlossen, Leckagen abgedichtet, sowie beschädigte Fässer umgepumpt. Hierzu waren mehreren Trupps unter schweren Bedingungen mit Chemikalienschutzanzügen eingesetzt. Der Brandschutz wurde derweil von Kollegen außerhalb der Gefahrenzone mit Wasser, Pulver und Schaum sichergestellt. Alle eingesetzten Kräfte, die den unmittelbaren Gefahrenbereich verließen, mussten Dekontaminationsmaßnahmen über sich ergehen lassen. Auch die Einsatzleitung hatte mit der Festlegung von taktische Einsatzmaßnahmen viel zu tun.
Als Abschluss kam dann der wichtigste Teil, die gemeinsame Besprechung der Übung. Kleinere Mängel und deren Möglichkeiten zur Verbesserung wurden gemeinsam besprochen. Die beiden Übungsleiter Christian Lorz und Frank Winkler waren mit dem Ablauf sehr zufrieden.
Text und Bild Frank Winkler