An der Wasserstraße Main wird jährlich gegen Ende März eine Schleusensperrung verhängt. Diesen Zeitraum nutzen auch die Feuerwehren in vielen Landkreisen zum Üben auf dem Gewässer. Die freiwillige Feuerwehr Sand am Main ist im Landkreis Hassberge die Feuerwehr, die mit einer Ölsperre ausgerüstet ist. Wir nutzten also den Sperrzeitraum des Mains, um die Ölsperre als Großübung in den Main einzuziehen und damit zu üben. Wir übten unterhalb der Staustufe Knetzgau, die als Örtlichkeit auch im Realeinsatz in Frage kommt. Grund ist, dass der Gesamtaufbau nicht beliebig aufgebaut werden kann. Die Variablen sind viele, wie die Platzverhältnisse, der Uferzustand, die Wetterlage und die Befahrbarkeit des Platzes für Großfahrzeuge, welche die schwere Ausstattung transportieren.
Für das Einziehen und Setzen der Sperre benötigt man auch zwei Boote. Diese wurden an der Übung durch die Freiwillige Feuerwehr Zeil am Main und der Freiwilligen Feuerwehr Hassfurt gestellt. Diese werden auch beim Realeinsatz mit alarmiert. An dieser Stelle auch nochmal Danke an die beiden Feuerwehr für die Teilnahme. Ein weiterer Dank gilt der Wasserwacht Zeil-Sand, die uns mit Ihrem Boot bei der Übung absicherten.
Beginn der Übung war um 09:00 Uhr. Nach kurzer Vorbesprechung machten sich 27 Kameradinnen und Kameraden im Zug nach Knetzgau auf. Dort wurden die Fahrzeuge durch unseren Einsatzleiter und 1. Kommandant Winkler Andreas sowie den 2. Kommandant Altmannsberger Benjamin positioniert und eingeteilt. Weitere Aufgaben neben dem Aufbau und Einziehen der Ölsperre ist der Aufbau eines kompletten Entsorgungsplatzes sowie der Inbetriebnahme der Mopmaticstation.
Im Bereich des Entsorgungsplatzes wurden ein Faltbehälter mit einem Volumen von 30 m³ sowie einer mit 10m³ aufgestellt. Den Abschluss bildet ein Kaskadenseperator. Das durch die Sperre aufgefangene Öl-Wasser-Gemisch wurde mittels eines Skimmers vom Main abgesaugt und zuerst in den 30 m³ Auffangbehälter gepumpt. Dort kann das Gemisch zur Ruhe kommen damit sich Öl und Wasser wieder trennen. DAs an der Oberfläche schwimmende Öl wird anschließend über einen weiteren Skimmer abgesaugt und in den 10 m³ Sammelbehälter zur weitern Entsorgung abgepumpt. Das Wasser aus dem 30 m³ Faltbehälter am Boden des Behälters wieder abgepumpt und über den Kaskadenseperator wieder oberhalb der Ölsperre dem Main zugeführt. Der Kaskadenseperator ermöglicht zum einen, mittels Ölbindemittels bzw. Ölbinderwürfel Reste des Öl´s zu binden. Des Weiteren wird hier die Fließgeschwindigkeit nochmals extrem reduziert wodurch man auch optisch erkennt, wie viel Ölrückstände noch im Gemisch sind.
Die letzte Station bildet im Gesamtaufbau der Mopmatic. Dieser wird hinter der Ölsperre platziert. Ein Teil des Öl-Wasser-Gemischs wird durch der natürlichen Strömung des Gewässers unter der Ölsperre durchgedrückt. Um dieses abzufangen wird hinter der Ölsperre eine Kordel auf Wasserspiegelhöhe des Gewässers installiert. Die Kordel ist Vergleichbar mit einem Wischmop, der zum aufwischen genutzt wird. Die gefüllte Kordel wird am Ufer maschinell ausgedrückt und das Öl-Wasser-Gemisch ebenfalls dem 30 m³ Faltbehälter zugeführt.
Die Übung dauerte bis Mittag um 15:00 Uhr. Anschließend wurde alles am Feuerwehrgerätehaus gereinigt, verstaut bzw. zum trocknen aufgehängt. Gegen 18:00 Uhr war alles erledigt und wir konnten zum gemütlichen Teil übergehen.